Traue keinem Chart-Vergleich
Es ist wie immer der allseits bekannte Spruch „Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!“. So ist es auch bei Chart-Vergleichen.
Ist eine Anlage zu einem Zeitpunkt gerade massiv abgeschmiert und ich nehme genau diesen Zeitpunkt, wo die Anlage an ihrem Tiefstpunkt war, als Startpunkt für den Vergleich, dann kann sie fast nur nach oben gehen. Ich schätze so kann man sich sogar Telekom oder Deutsche Bank Aktie schönreden.
Zusätzlich haben die Aussagen aus der Vergangenheit nicht immer einen Wert für die Zukunft. Es kann nun sein, dass sich eine Anlage genauso gut weiterentwickelt, als auch, dass sie ihre beste Entwicklung bereits hinter sich hat und damit genau andersherum entwickelt.
Woher weiß man nun, was kommen wird? In die Zahlen schauen und mit Managern reden. Klingt das plausibel, dann können wir uns daraus eine eigene Meinung bilden. Deshalb mag ich Anlagen, wo das Management stabil ist.
Wie nun rauskommen aus dem Dilemma? Im Chartvergleich nehme ich mir gern den Startpunkt der jüngsten Anlage. Diese muss mindestens 3 Jahre existieren. Dann habe ich einen fairen Startpunkt, wo ich bei beiden Titeln von 0% ausgehe und ab da die Entwicklung betrachte. Passt die Entwicklung zu den Zahlen, dann fein. Passt sie nicht, dann könnte hier sogar eine Chance liegen. In meinem Beispiel siehst Du, was passieren kann, wenn ich nur einen sehr kurzen Zeitraum wähle.
Was hilft jetzt Wissen, dass eine andere Anlage besser gewesen wäre? Leider irgendwie gar nix, denn das ist Vergangenheit. Wir könnten maximal an unserer Strategie schrauben. Bewerte Charts also nur als Hilfsmittel und nicht als Auswahlkriterium, auch wenn das auf Webseiten gern anders steht. 😉