Inflation
Inflation ist lateinisch für Aufblähen oder Anschwellen. Was Dich sicherlich mehr betrifft, es ist das dauerhafte Ansteigen des Preisniveaus. Die Kaufkraft mindert sich dadurch.
Du kennst es vielleicht, vor 20 Jahren konntest Du mit 50€ einen kompletten Wocheneinkauf bezahlen. Heute kriege ich dafür gerade einmal die Zutaten für ein Grillen mit Freunden.
Bei einer Kugel Eis wird mir das sogar noch deutlicher, denn die habe ich mir schon als Kind gekauft.
Um 2000 bekam ich für 1€ noch 3 Kugeln Eis.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Auftrag das Inflationsniveau nahe 2% zu halten.
Damit Du Dir über die Jahre immer noch das Gleiche leisten kannst müssen also Deine Einkünfte und Investitionen jedes Jahr mindestens 2% steigen, damit Du wenigstens bei Plus Minus Null bleibst. Das gilt natürlich, sofern die EZB ihr Ziel erreicht. Wir gucken uns direkt mal ein Beispiel an, wie wir vielleicht näher an die Wahre Inflation herankommen.
Quantitätstheorie
In Deutschland wird für die Inflationsmessung gern ein Warenkorb hergenommen. Dieser ist für mich gefühlt recht ungenau, denn dieser Warenkorb würde zum Beispiel. davon ausgehen, dass ich mir recht regelmäßig Autos kaufe. Gleichzeitig ist er eine gute Größe, an die wir uns über die Jahre gewöhnt haben.
Mir gefällt die Quantitätstheorie besser. Diese besagt, dass das Preisniveau = (Geldmenge * Umlaufgeschwindigkeit) / Reale Produktion ist.
Die Zeit hat dabei gezeigt, dass die Umlaufgeschwindigkeit annähernd konstant bleibt. Damit kann ich diese aus der Gleichung rausnehmen. Dadurch ergibt sich für mich eine Inflation, sobald die EZB mehr Geld herausgibt, als an Waren und Dienstleistungen zusätzlich produziert werden. Ich brauch mir also nur anzuschauen ob die EZB mehr Geld erzeugt und im gleichen Zeitraum mehr produziert wird. Zur Einfachheit kann ich hier das Wirtschaftswachstum betrachten.
Beispiel
Wir hatten 2020 in Deutschland ein Wirtschaftswachstum von -4,9%. Quelle: Statista
Zudem hatten wir im März 2020 eine Jahreswachstumsrate der Geldmenge M3 von 7,5%.
2019: Wirtschaftswachstum: 0,6% Geldmenge M3 März: 4,5%
Quelle: Bundesbank
Rein quantitativ ergibt sich für mich auf diese Weise für den März 2020 eine Inflation von 12,4% und für den März 2019 von 3,9%. Immer Abhängig davon, welchen Monat ich betrachte.
Was glaubst Du wie hoch die Inflation ist und wie viel Prozent Dein Geld daher jedes Jahr mindestens steigen müsste?
Im Falle der Inflation wirkt der Zinseszins negativ auf uns.
Für mehr Informationen und gute Geldanlagen stehe ich gern zur Verfügung. Buch also gleich ein Kennenlerngespräch mit mir.
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